Die Messung des Erdmagnetfeldes kann richtig Spaß machen. Nicht nur Lehrern, auch Schülern. Mein LK war jedenfalls mit Begeisterung bei der Sache.

Das Experiment: Ein langes Kabel wird nach der Art eines Hüpfseils herumgeschwungen. Die Enden sind in diesem Fall mit dem Eingang eines empfindlichen t-y-Schreibers verbunden, der die induzierte Spannung zeitabhängig aufzeichnet.

Zunächst wird in Ost-West-Richtung gemessen. Da die Bewegung des Kabels näherungsweise senkrecht zu den Feldlinien erfolgt, und damit die Induktionsspannung gegenüber jeder anderen Richtung deutlich am größten sein sollte, ist die Überraschung groß, dass bei Nord-Süd-Richtung eine in etwa gleich große Induktionsspannung aufgezeichnet wird.

Des Rätsels Lösung sind die ziemlich steil verlaufenden Feldlinien. Also rauf auf die Leiter und mit - wegen der Schräge - kürzerem Kabel probiert. Jetzt ist ein deutliches Minimum zu finden.

Bei schlechtem Wetter bzw. als Ergänzung zu diesem Versuch kann eine relativ kleine, rechteckig geformte Leiterschleife zum Einsatz kommen, die von einem Getriebemotor mit bekannter Winkelgeschwindigkeit gedreht wird. In ein handliches Holzgestell montiert, lassen sich damit auch richtungsabhängige Messungen durchführen. Während die große Schulhofsversion ohne Messverstärker auskommt, hilft bei der kleinen Version der QUICK-MV-1 den Messwerten auf die Sprünge.

Bei der Auswertung der Messaufzeichnung haben wir mit Näherungen gearbeitet und lagen im Ergebnis mit 77 uT deutlich über dem Literaturwert von 48 uT für die Erdmagnetfeldflussdichte. Die Änderung der Schleifenfläche haben wir an Hand des Personenabstandes und des Durchhangs mit einer Parabelgleichung grob ermittelt und den Induktionsspannungsverlauf als sinusförmig angesehen.